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„Sich zurückzunehmen fällt vielen ErzieherInnen schwer.“

Die Kita St. Pius X legt aber genau darauf wert. Warum, erzählt Leiterin Nicole Zucali.


Als ich mich auf den Besuch in der Kita St. Pius X vorbereitete, stellte ich mir vor, dass das Besondere an der Kita, die 10 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf betreut, die Inklusionsarbeit sein wird.


Doch dann kam es ganz anders. Die Leiterin Frau Zucali nahm mich direkt mit auf einen Rundgang durch die Kita. Das spannende daran war aber, dass sie mir nicht nur die Räumlichkeiten zeigte, sondern die Pädagogik, die in der Kita gelebt wird. Ein weinendes Kind, ein Streit von UNO spielenden Kinder, ein Kind, das sich mit Gebärden äußert und ein Kind, das Spielzeug wegwirft und wiederhaben möchte. Diese Situationen konnten wir bei unserer Führung durch die Räumlichkeiten nebenbei beobachten. Aber auch, wie die ErzieherInnen mit diesen Situationen umgehen. Jede dieser Handlungen folgt einem bestimmten pädagogischen Verständnis, das Frau Zucali so beschreibt:

„Uns ist es wichtig, dass wir den Kinder Anreize setzen, aber nicht alles für die Kinder machen. Es gibt auch Angebote, aber an manchen Tagen müssen die Kinder selbst entscheiden, womit sie sich beschäftigen wollen und mit wem sie spielen wollen. Außerdem beobachten wir ErzieherInnen erst immer und bringen uns ein, wenn wir merken, dass Kinder in bestimmten Momenten Unterstützung brauchen. Dies gilt z.B. auch wenn Kinder versuchen einen Konflikt zu lösen, wie eben bei den UNO-Spielern“. Frau Zucali erläutert aber noch weiter: „Wir respektieren von jedem Kind den eigenen Willen und fördern damit die Wahrnehmung, dass es gut ist, wenn man Gefühle ausdrückt. Den weinenden Jungen eben, habe ich gefragt, ob er mit mir sprechen möchte. Aber er sagte, er möchte jetzt nur seine Ruhe haben. Das akzeptieren wir. Aber für manche ErzieherInnen ist es schwer auszuhalten, dass man ihn dann weinend alleine lässt. Viele meinen es gut und wollen das Kind trösten oder ablenken und haben eigene Vorstellungen und Lösungswege im Kopf, die aber nicht die des Kindes sind. Durch unser Zurücknehmen hat er aber die Chance sich zu entwickeln und merkt, dass er es selbst schafft aus dieser Situation herauszukommen.“ Dem stimmte der gelernte Erzieher Tim zu: „Ich habe hier in der Kita gelernt wahrzunehmen, ob es mein Bedürfnis oder das des Kindes ist. Das finde ich wichtig. Ich kann immer sofort erkennen welchen Einfluss mein Handeln auf die Entwicklung des Kindes hat. Das liebe ich auch an diesem Beruf“.


Ich fand diesen Einblick in diese gelebte Pädagogik mit inklusivem Schwerpunkt hoch interessant und bis heute ist bei mir der Satz von Nicole Zucali hängen geblieben: „Wir stülpen den Kindern nichts über, sondern sind für sie da, wenn sie uns brauchen."


Und um zu meinen Erwartungen vom Anfang zurück zu kommen: Gelernt habe ich, dass Inklusion zwar aktiv gelebt werden kann, deswegen aber nicht immer im Vordergrund stehen muss.


Du möchtest auch gerne in einer unserer katholischen Kitas arbeiten? Dann melde Dich bei uns.


Deine Sinnstifterinnen

Stefanie 0160 92424787

Estelle 0151 18049069





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